CDU Uhldingen-Mühlhofen

Eigentlich macht ihr Politik

Uhldingen-Mühlhofen - Jugendliche sprechen mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Lothar Riebsamen. Dabei stehen bildungs- und jugendpolitische Themen im Mittelpunkt.

Kritik am Musikrechteverwerter Gema und am Abitur nach acht Jahren (G8) haben Jugendliche während eines Gespräches mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Lothar Riebsamen im Jugendcafé Fugunt geäußert. Viel Lob gab es dagegen für den Uhldinger Gemeinderat. Es handelte sich um eine Veranstaltung der Jungen Union Bodensee in Zusammenarbeit mit „Jugend Aktiv“, der kommunalen Jugendarbeit in Uhldingen-Mühlhofen.
     Mehrere Jugendliche sprachen im Jugendcafé Fugunt in Oberuhldingen mit Bundestagsabgeordneten Lothar Riebsamen (4. von links) über aktuelle Themen. Rechts Jean-Christophe Thieke, stellvertretender Kreisvorsitzender Junge Union, bei der Begrüßung Mehrere Jugendliche sprachen im Jugendcafé Fugunt in Oberuhldingen mit Bundestagsabgeordneten Lothar Riebsamen (4. von links) über aktuelle Themen. Rechts Jean-Christophe Thieke, stellvertretender Kreisvorsitzender Junge Union, bei der Begrüßung
Die Jugendlichen von „Jugend Aktiv“ stellten dem Vertreter der Bodenseeregion im Bundestag nach der Begrüßung von Jean-Christophe Thieke zunächst ihr Konzept und ihre Projekte vor. Eines davon ist die Nachtbuslinie 7395 der DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee (RAB), die im Vorjahr auf Initiative der Jugendlichen zustande gekommen war. „Vorher mussten die Jugendlichen zum Kino nach Konstanz anstatt nach Überlingen fahren“, machte Carolin Pfeffer klar. „Relativ erfolgreich gelaufen“ sind nach Worten von Sigrun Steinwandel zwei in der Lichtenberghalle ausgerichtete Partys mit je über 500 Besuchern, die eine Vorbereitungszeit von drei bis vier Monate haben, so Andreas Bauer, sozialpädagogische Fachkraft und Betreiber des Fugunt. Ob es denn in Uhldingen-Mühlhofen Jugendliche mit allgemein politischem Interesse gebe, wollte Riebsamen wissen. „Nicht wirklich“, entgegnete Pfeffer. „Jugend Aktiv“ stellt nach ihren Worten eine Art Plattform dar, „wo wir verschiedene Sachen organisieren können. Es geht aber weniger in eine politische Richtung“, machte die 18-Jährige deutlich.

 

 

 
Bauer sah das etwas anders: „Eigentlich macht ihr schon Politik, denn ihr vertretet die Interessen von anderen.“ Habe man denn ein Jugend-Gemeinderat „in der Pipeline“, wollte Riebsamen weiter wissen. „Nein, aber wir haben eigentlich schon die Funktion eines Jugendgemeinderates, weil wir vom Gemeinderat zu vielen Sachen wirklich befragt werden“, sagte Pfeffer. „Wir haben wirklich gute Unterstützung bekommen“, flicht Annika Binninger ein, „sie sind total nett im Gemeinderat“, ergänzte Julia Schaefer. Lukas Schöbel sagte, man habe in Uhldingen-Mühlhofen „unglaubliches Glück“ aufgrund der Überschaubarkeit der Gemeinde, ganz im Gegenteil zu Städten, „wo vieles im Sand verläuft“.

Zur Sprache kamen auch die Auswirkungen der Gema auf Disco-Besucher, denn durch die für kommendes Jahr beabsichtigte neue Tarif-Struktur befürchten Discotheken, 300 Prozent und mehr zahlen zu müssen. „Die Clubs kommen aufgrund der hohen Gema-Gebühren nicht auf ihre Kosten. In Überlingen gibt es nichts, wir fahren uns dumm und dämlich, müssen bald nach Rottweil“, erboste sich Carolin Pfeffer. „Wo sollen die Jugendlichen eigentlich hin, wenn die Gema-Gebühren in Discos so hoch sind?“, fragte Annika Binninger. „Die Höhe der Gebühren war schon immer ein Problem“, machte Riebsamen klar und kündigte für Herbst ein Gespräch mit der Gema-Bezirksdirektion Stuttgart an.

„Zum Hals raus“ hängt Schülerin Julia Schaefer das Thema G8. „Das war bei uns eigentlich nur Chaos“, ergänzte Pfeffer, die seit kurzem ebenso wie Binninger und Steinwandel ihr Abitur in der Tasche hat. Zwar sei man früher mit der Schulausbildung fertig, aber noch nicht volljährig, was wiederum Nachteile mit sich bringe, so die angehende Studentin. Dass jetzt Eltern freie Entscheidung in Bezug auf die Schulwahl ihrer Kinder haben, hielt Julia Schaefer für nicht gut. „Dazu sind doch die Pädagogen da, die Schüler realistisch einzuordnen“, so die 17-Jährige. Auch dass die Bildung Länder- und nicht Bundessache sei, wurde im weiteren Verlauf kritisiert.