CDU Uhldingen-Mühlhofen

CDL: Babys in letzter Minute retten

Die Gehsteigberaterin Maria Grundberger berichtet aus ihrer Praxis

Einen beispielhaften Einsatz für das Lebensrecht ungeborener Kinder zeigt schon seit vielen Jahren die 26- jährige Maria Grundberger aus München als Gehsteigberaterin vor Abtreibungskliniken.
Die CDL Kreisvorsitzende Dr. Marie-Luise Hiller im Gespräch mit der Gehsteigberaterin Maria Grundberger
Dies nahm die Kreisvorsitzende der „Christdemokraten für das Leben“ (CDL) im Bodenseekreis Dr. Marie-Luise Hiller zum Anlass, zu einem öffentlichen Vortrag mit der kuragierten Hebamme aus München, die selbst Mutter ist, in den Uhldinger Hof einzuladen. Die Resonanz war groß. Viele engagierte Zuhörer aller Altersklassen aus der ganzen Bodenseeregion fanden den Weg nach Uhldingen; unter ihnen der CDL-Landesvorsitzende Josef Dichgans aus Überlingen und sein Stellvertreter Claus Jäger aus Wangen.
In ihrem einstündigen Vortrag sprach die sympathische junge Frau über ihre Erfahrungen als Gehsteigberaterin von abtreibungsbereiten Frauen. Freundlich, bestimmt,  mit großer Überzeugungskraft und mit Charme verwies sie darauf, dass das ungeborene Kind im Mutterleib ab der Verschmelzung von Ei und Samenzelle als Mensch existiert und alle Merkmale seiner späteren Ausprägung wie das Aussehen und seine Talente bereits besitzt. Maria Grundberger steht werktags stundenlang vor einer Abtreibungsklinik und kann es nicht verstehen, dass „ein Mensch, der ein Herz hat, das schlägt, Abtreibung vornehmen kann.“
Nach Maria Grundberger sprechen die Zahlen für sich. Etwa 35 Jahre nach Einführung einer Fristenregelung in das Abtreibungsrecht sind etwa 8 Millionen Kinder (Meldedefizit berücksichtigt) im Mutterleib, dort wo sie eigentlich am sichersten Ort der Welt sind, getötet worden. Die Fristenregelung bedeutete einen Richtungswechsel zur absoluten Autonomie der Frau. Zwar wurde sie zum Aufsuchen einer Beratungsstelle verpflichtet aber nicht dazu, das Leben ihres Kindes zu respektieren. Damit steht heute ihr Selbstbestimmungsrecht über dem Lebensrecht ihres Kindes. Trotz vier Reformen des Abtreibungsrechtes stieg die Abtreibungshäufigkeit mit den Jahren an.
Diese millionenfachen Abtreibungen werden nach ihren Worten auch die zentrale Ursache für die demographischen Probleme der nächsten Jahrzehnte sein. Die Rentenlast wird sich dramatisch erhöhen. Dennoch wird die lebensrettende Arbeit von Maria Grundberger noch weitgehend ignoriert oder sogar mit juristischen Mitteln bekämpft.
8 Millionen Abtreibungen bedeuten aber auch, dass ein großer Teil der Gesellschaft direkt oder indirekt als Partner oder Elternteil betroffen ist. Dadurch ist die Abtreibungsproblematik gesellschaftsfähig und aber auch zum Tabuthema geworden. So ist es nicht verwunderlich, dass die Erfolgsquote der Maria Grundberger bei der Rettung von Leben eher bescheiden ist. An manchen Tagen lässt sich keine Schwangere von einer Abtreibung abhalten. An erfolgreichen Tagen können es bei 15 bis 20 Abtreibungen bis zu vier Lebensrettungen sein, was sich auf geschätzte 500 bis 600 vom Tod gerettete Kinder summiert. Und das versöhnt die Gehsteigberaterin mit ihrem Beruf.   
Aktuell gibt es auch hoffnungsvolle Signale. Die Presse nimmt sich dieses Tabuthemas mehr und mehr an. Der Hamburger Filmemacher Fritz Poppenberg hat einen beeindruckenden Film über Marias Arbeit mit dem Titel „Maria und ihre Kinder“ gedreht und damit eine große Resonanz erreicht. Er erzählt von Babys, die durch Abtreibung zur Tötung bestimmt waren und in letzter Minute gerettet wurden. Nach Marias Erfahrung befinden sich Frauen vor der Abtreibung in dramatischen Konflikten: nämlich zwischen der Annahme oder der Tötung ihres Kindes. Wie sie weiter darstellte, sind durch gezielte Desinformationen der offiziellen Beratungsstellen, die die Abtreibung als einen harmlosen Eingriff darstellen, sowie durch massive Bedrängung seitens der Angehörigen die Frauen oft nicht wirklich entscheidungsfähig.
Aber auch die Frauen, die abgetrieben haben, werden in der Klinik von Maria angesprochen. „Die Wunde durch die Abtreibung bleibt in der Regel offen“, so Maria Grundberger. Sie weist auf Hilfsangebote hin. Sie hat die Erfahrung gemacht, dass viele nach der Abtreibung psychisch krank werden und unter dem Post-Abortion-Syndrom leiden. Diese Erkrankung kann zu Depressionen führen und wird zu wenig bedacht. Solche Frauen vermittelt Maria an Psychologen oder Geistliche.
Bei 1000 Abtreibungen pro Werktag in Deutschland erscheinen Maria ihre Einsätze wie ein Tropfen auf den heißen Stein. Nötig wäre ein Netzwerk von Psychologen, Priestern, Juristen und Medizinern, wie es teilweise heute schon besteht. Maria weiß, wie wichtig Schulungen sind. Sie bietet sie an. Dort wird in Rollenspielen gelernt, worauf es in wenigen Sekunden ankommt, die man vor der Abtreibungsklinik für das über Leben und Tod entscheidende Gespräch mit einer Schwangeren hat. Die Vergütung von Maria für ihre aufopfernde Arbeit von einer Lebensrechtsgruppe ist eher mäßig. Vieles macht sie aus Eigeninitiative und Idealismus.