CDU Uhldingen-Mühlhofen

Nein zu Spielothek: Furcht vor Suchtgefahr und Armut

Südkurier-Artikel zur weiteren Verhinderung von Spielhallen

Uhldingen-Mühlhofen -  Spielotheken wird es auch in Zukunft in der Gemeinde Uhldingen-Mühlhofen nicht geben. Der Gemeinderat hat sich eindeutig gegen eine modifizierte Bauvoranfrage ausgesprochen, die eine solche Einrichtung im ehemaligen Edeka-Getränkemarkt vorsieht. Bereits in seiner Sitzung im Oktober hatte das Ratsgremium eine Spielothek eindeutig abgelehnt.
Uhldingen-Mühlhofen – Nach Ausführung von Ortsbaumeister Kai Kattau ist das Gebiet rund um den ehemaligen Getränkemarkt an der Bahnhofstraße „faktisch ein Mischgebiet“. Rein baurechtlich sei gegen das Vorhaben nichts einzuwenden, die Bauvoranfrage sei deshalb „grundsätzlich genehmigungsfähig“. Ursprünglich wollte der Antragsteller den Markt in drei Konzessionsbereiche umbauen lassen: drei Spielzonen und Nebenräume sowie die Aufstellung von 36 Spielgeräten. Das hatte das Ratsgremium im Oktober einstimmig abgelehnt. Es sprach sich prinzipiell gegen die Einrichtung von Spielotheken beziehungsweise Spielhallen in Uhldingen-Mühlhofen aus, da aus dem Glücksspiel nachweislich Suchtgefahren für Menschen jeden Alters resultierten.

Trotz ihres klaren Zeichens hatten die Bürgervertreter jetzt erneut eine Bauvoranfrage zu behandeln, die laut dem Ortsbaumeister „in ein paar Punkten wesentlich geändert“ worden sei und die „einige Bedenken vielleicht zerstreuen“ könne. Diese Änderungen waren auf Auflagen das Rechts- und Ordnungsamt zurückzuführen, das ebenso wie das Umweltschutzamt „keine grundsätzlichen Bedenken“ gegen die erste Bauvoranfrage geäußert hatten. So sieht die neue Planung eine Reduzierung der Spielgerätezahl auf 24 für alle drei Spielhallen vor. Eine Halle ist für Spielgeräte, eine zweite für Spielgeräte plus Internet, die dritte für Video und Internet vorgesehen. Die Spielhallen sind jetzt deutlich voneinander getrennt und sowohl thematisch als auch optisch nach außen hin als getrennte Spielhallen erkennbar.

Die Antragstellerin aus Frickingen habe darauf hingewiesen, dass ihr Konzept den Zugang nur Personen über 18 Jahre erlaube und kein Alkohol ausgeschenkt werde – ein Konzept, das bereits erfolgreich in Überlingen umgesetzt sei, so Kattau.

In einem gemeinsamen fraktionsübergreifenden schriftlichen Antrag hatten sich die Gemeinderäte im November an die Gemeindeverwaltung gewandt. Darin brachten sie zum Ausdruck, dass die von einer deutlichen Mehrheit der Bürger nicht gewollte Spielothek keinen Mehrwert für die Gemeinde bringe, sondern im Gegenteil Suchtgefahr und Armut verstärke.

Sie machten darauf aufmerksam, dass nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung die eigentliche Problemgruppe der Einsteiger beim Glücksspiel die 18- bis 26-Jährigen seien. Der Hinweis auf ein Zutrittsverbot für unter 18-Jährige treffe daher nicht den Kern der Problematik und entschärfe diese auch keinesfalls. Leidtragend seien meist junge Familien und oft gerade die Kinder der erwachsenen Spielsüchtigen. Diese Aussagen bekräftigte Gemeinderat Jean-Christoph Thieke (CDU) in der Sitzung teilweise noch einmal.

Bürgermeister Edgar Lamm empfahl auf Grund des Antrages und der „einheitlichen Meinung“, die Bauvoranfrage abzulehnen. Die Bürgervertreter gaben ihm einstimmig Recht.